Zoologie

Wie wurde eigentlich festgestellt, dass Tiger ganz oben an der Spitze der Nahrungskette stehen und dass ein Feuersalamander zur Klasse der Lurche gehört? Die Antworten auf diese Fragen lassen sich in der Zoologie, einem Teilbereich der Biologie, wiederfinden, der sich mit der Kunde der Tiere beschäftigt. Dabei werden etwa deren Entwicklung, ihre Funktion im Ökosystem und der Stammbaum analysiert.

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Inhaltsangabe

    Zoologie Definition

    Was ist die Zoologie? Die Zoologie ist ein sehr vielseitiges Fachgebiet der Biologie und befasst sich mit allen Tierarten, deren Untergruppen und deren Rolle im ökologischen System.

    In der Zoologie (griech. Tierkunde) befassen sich Wissenschaftler*innen mit dem Stammbaum, der Verbreitung und dem sozialen Verhalten aller Tiere. Auch ihre Funktion und Entwicklung im Ökosystem, sowie der Körperbau sind wichtige Forschungspunkte dieses biologischen Faches. Das Wort Zoologie kommt ursprünglich aus dem Altgriechischen und setzt sich aus den Wörtern zōon (Lebewesen) und logos (Kunde) zusammen.

    Zoologie – Systematik

    Die biologische Systematik der Zoologie beruht auf einer Ordnung der Lebewesen.

    Die biologische Systematik beschäftigt sich mit dem Ordnen oder auch Kategorisieren von Lebewesen. Dabei werden die Lebewesen klassifiziert und benannt (Taxonomie). Des Weiteren fällt die Rekonstruktion der Stammesgeschichte und alles um die Prozesse zur Entstehung der Artenvielfalt in diesen Bereich.

    Nach diesem System werden Lebewesen in unterschiedliche Gruppen (Taxa) gegliedert. Die oberste Gruppe ist eher allgemein gehalten, wobei die Rangstufen nach unten hin präziser und die Einteilungen genauer werden.

    Sie ist der Reihenfolge nach unterteilt in:

    TaxaBedeutung/Zugehörigkeit
    1. DomäneHöchste Rangstufe
    2. Reich
    3. StammSpezies (Arten) mit ähnlichen Merkmalen
    4. KlasseUnterteilung der Stämme in Unterkategorien (Klassen)
    5. OrdnungJede Klasse wird wiederum in Ordnungen unterteilt, Säugetiere und Vögel besitzen beispielsweise an die 30 Ordnungen
    6. Familie
    • z.B. Pferde oder Katzen
    7. GattungNächstverwandte Arten mit gemeinsamer Abstammung
    • z. B. Mensch oder Großkatzen
    Bildet bei der binären Nomenklatur den ersten Teil des Artnamens
    8. ArtBeschreibt eine spezielle Spezies, welche eine Fortpflanzungsgemeinschaft bildet

    Die binäre Nomenklatur sorgt für eine einheitliche Benennung aller Pflanzen- und Tierarten. Sie wurde im 18. Jahrhundert von Carl von Linné eingeführt. Die Namen entstammen zumeist der lateinischen Sprache.

    Jedes Lebewesen bekommt so einen eigenen Namen, welcher sich aus zwei Teilen zusammensetzt. Der erste bildet die Gattung, während der zweite die Art beschreibt.

    Beispiel: Tiger – Panthera tigris

    Wie das Prinzip der Systematik in der Biologie funktioniert, kannst Du anhand dieser Beispiele nachvollziehen:

    Mensch Tiger Salmonellen
    DomäneEukaryotenEukaryotenProkaryoten
    ReichTiereTiereBakterien
    StammWirbeltiereChordatiereProteobacteria
    KlasseSäugetiereSäugetiereGrammaproteobacteria
    OrdnungPrimatenRaubtiereEnterobacterales
    FamilieMenschenartige HomidenKatzen Enterobacteriaceae
    GattungMenschEigentliche GroßkatzenSalmonella
    ArtHomo sapiensPanthera tigrisSalmonella entericaSalmonella bongori

    Mehr Informationen zu diesem Thema findest Du in der StudySmarter Erklärung zum Thema Systematische Ordnung der Organismen”.

    Zoologie – Teilgebiete

    Das Zusammenspiel mehrerer kleinerer Teilgebiete bildet das große Forschungsgebiet der Zoologie.

    Daher ist die Zoologie systematisch untergliedert:

    TeilgebietWas wird erforscht?
    Morphologie
    • Körperstrukturen
    • Anatomie
      • äußere Gestalt, Organe, Gewebe, Zellen
    Tierphysiologie
    • Funktionen des Körpers und seiner Systeme
    Entwicklungsbiologie
    Verhaltensbiologie
    • Soziales Verhalten
    • Kommunikation
    • Verhaltensäußerungen und -ursachen
    Ökologie
    • Untersuchung der Funktion des Tieres im Ökosystem
      • z. B. Nahrungsketten, Gebietsansprüche, Konkurrenz und Lebensgemeinschaften
    Evolutionsbiologie
    • Stammesgeschichtliche und soziale Entwicklung
    Allgemeine und spezielle Zoologie
    • Allgemeine Zoologie
      • untersucht allgemeine Abläufe, die nicht ein Individuum, sondern Gruppen betreffen (betrifft die oben genannten Teilgebiete)
    • Spezielle Zoologie
      • untersucht die individuellen Tiermerkmale
      • viele weitere Teilgebiete, wie Vogelkunde
    Angewandte/Integrative Zoologie
    • Nutztier-/Schädlingsforschung für den Menschen
      • z. B. Tierzüchtung, Naturschutz, Jagd
      • dienen auch der Human- und Tiermedizin

    Allgemeine Zoologie

    Die allgemeine Zoologie legt ihren Fokus auf der Erforschung des Gesamtkonstruktes des Tierreichs. So wurden im Rahmen der allgemeinen zoologischen Forschung viele Gesetzmäßigkeiten und Regeln entworfen, die die Systematik der Lebensräume und ihrer Gruppen erklärt und beschreibt. Anhand jener Regeln ist festzustellen, dass Merkmalsausprägungen verschiedener Arten, die im gleichen Lebensraum leben, ähnlich ausgeprägt sind.

    Hast Du schon einmal verschiedene Pinguin-Arten im Vergleich gesehen? Wenn ja, dann wird Dir dabei vielleicht aufgefallen sein, dass sie beträchtliche Gewichts- und Größenunterschiede zeigen. Dieses Phänomen lässt sich auf eine solche Gesetzmäßigkeit zurückführen und wird die Bergmannsche Regel genannt.

    Ein Galápagos-Pinguin lebt sehr dicht am Äquator und hat eine Körperlänge von ca. 50 cm. Ein Kaiserpinguin hingegen ist überwiegend in der Antarktis verbreitet und mit einer Körperlänge von bis zu 120 cm der Größte seiner Art.

    Doch wie kommt das? Die Bergmannsche Regel trifft auf gleichwarme Tiere (Vögel oder Säugetiere) zu und versucht zu begründen, weshalb Tiere einer Art in unterschiedlichen Vegetationen leben können.

    Dazu hat der Forscher Bergmann festgestellt, dass Tiere einer Spezies in kälteren Regionen größer sind, als jene in wärmeren Regionen. Die Wärmeproduktion hängt vom Körpervolumen ab, welches im Verhältnis zur Körperoberfläche steht.

    Spezielle Zoologie

    Da im Tierreich viele verschiedene Arten mit unterschiedlichsten Merkmalen vorkommen, gibt es die spezielle Zoologie. Unter ihr sind nochmals Teilbereiche geordnet, die die Zoologie weiter unterteilen:

    BezeichnungWissenschaftlicher Name
    SäugetierkundeMammalogie
    WeichtierkundeMalakologie
    VogelkundeOrnithologie
    FischkundeIchthyologie
    InsektenkundeEntomologie
    Amphibien- und ReptilienkundeHerpetologie
    SpiennenkundeArachnologie
    EinzellerkundeProtozoologie

    In der speziellen Zoologie werden die einzelnen Arten nochmals in Unterarten eingeteilt. Jene werden dann nach ihren individuellen Merkmalen beurteilt und erforscht. Die Forschungsansätze gehen auf die Teilgebiete in der oben abgebildeten Tabelle zurück.

    Anders als bei der allgemeinen Zytologie, gehen die speziellen Teilgebiete nochmals genauer auf die stammesgeschichtlichen Entwicklungen, Merkmalsausprägungen oder soziales Verhalten einzelner Individuen einer Spezies ein.

    Art:

    • Tiger (Panthera tigris)

    Unterarten:

    • Königstiger (Panthera tigris tigris)

    • Sibirischer Tiger (Panthera tigris altaica)

    • Sumatra Tiger (Panthera tigris sumatrae)

    • Indochinesischer Tiger (Panthera tigris corbetti)

    • Malaysischer Tiger (Panthera tigris jacksoni)

    Das dritte Wort der binären Nomenklatur wird meist nach dem Entdecker oder dem Gebiet benannt.

    Integrative Zoologie

    Die integrative Zoologie versteht sich als die forschungsorientierte Richtung dieses Fachgebietes. Hierbei wenden Forscher*innen Methoden, wie Stammbaumrekonstruktionen oder Gentechnik auf molekularer Ebene an, um etwa die Artenentwicklung nachzuvollziehen.

    Die integrative Zoologie ist eng mit der Genetik verbunden und auch hier werden, wie bei der allgemeinen und speziellen Zoologie, einzelne Bereiche, z. B. die physiologische und ökologische Entwicklung zumeist anhand mikroskopischer Untersuchungen erforscht.

    Methoden und Forschungswege in der integrativen Zoologie:

    • Molekularbiologie

    • PCR

    • Stammbaumrekonstruktion

    • Protein-/Antikörpernachweis

    • Mikroskopie

    • Histologie

    • Verhaltensexperimente

    • Magnetresonanztomografie (MRT)

    Ergebnisse der integrativen Zoologie, dienen unter anderem der Nutztier- oder Schädlingsforschung, aber auch Teilen der Human- und Tiermedizin.

    Zoologie – Stammbaum

    Stammbäume werden im Rahmen des evolutionsbiologischen Teils der Zoologie erstellt.

    Ein Stammbaum dient als wissenschaftliches Hilfsmittel, um die evolutionsgeschichtliche Entwicklung eines bestimmten Tieres oder größerer Tiergruppen nachvollziehen zu können. So können Verwandtschaftsverhältnisse und Vorfahren abgebildet und zurückverfolgt werden.

    Zoologie – Das Wichtigste

    • Die Zoologie beschäftigt sich mit der Kunde der Tiere.
    • Sie befasst sich mit allen Tierarten, deren Untergruppen und deren Rolle im ökologischen System.
    • Die Tiere werden nach der biologischen Systematik in Taxa geordnet.
    • Der wissenschaftliche Name eines Tieres wird durch die binäre Nomenklatur bestehend aus der Gattung und der Art auf Lateinisch gebildet.
    • Die Zoologie hat viele Teilgebiete, z. B. die Physiologie, Verhaltens- oder Evolutionsbiologie.
    • In der allgemeinen Zoologie beschäftigt man sich mit größeren Gruppen.
    • Die spezielle Zoologie beschäftigt sich mit den Individuen einer Art.
    • In der angewandten Zoologie werden viele unterschiedliche Forschungsmethoden angewandt.
    • Stammbäume sind ein wissenschaftliches Hilfsmittel, um die evolutionsgeschichtliche Entwicklung einer Spezies nachzuvollziehen.

    Nachweise

    1. spektrum.de: Zoologie (22.08.2022)
    2. bionity.com: Ökogeografische Regeln (21.08.2022)
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Zoologie

    Was ist Zoologie? 

    Zoologie ist die Kunde der Tiere und befasst sich beispielsweise mit deren Stammbaum, dem sozialen Verhalten und ihrer Funktion im Ökosystem.

    Was gehört zur Zoologie? 

    Zur Zoologie gehören viele Fachbereiche, wie die Tierphysiologie, Evolutions- und Verhaltensbiologie, Ökologie und die Tiermorphologie.

    Was macht man als Zoologe? 

    Ein Zoologe erforscht die einzelnen Teilgebiete der Zoologie. Dies kann er in der allgemeinen Zoologie, durch die Erforschung größerer Gruppen, oder in der speziellen Zoologie machen. Hier werden Individuen einer Art untersucht.

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