Um der Lebensmittelverschwendung als Student*in entgegen zu wirken, haben wir dir hier 13 Tipps vorbereitet. Du kannst damit vielleicht nicht die Welt retten, aber du kannst andere inspirieren und einen großen Teil dazu beitragen, weniger Lebensmittel wegzuschmeißen. Lass uns der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen!
Lebensmittelverschwendung Ursachen
Die Hauptursache für Lebensmittelverschwendung ist der grundsätzliche Überkonsum von Lebensmitteln. Wir kaufen viel zu viel und schmeißen am Ende meist die Hälfte weg. Das kann viele Gründe haben:
- Es wird sich beim Einkaufen hinsichtlich der Mengenangaben verschätzt und die Lebensmittel können nicht rechtzeitig aufgebraucht werden
- Die Lebensmittel haben zum Teil eine sehr kurze Haltbarkeit
- Es fehlt die nötige Aufklärung, was die Lebensmittelverschwendung anrichtet
- Lebensmittel, zum Beispiel Fleisch, werden häufig sehr günstig angeboten und so fehlt das Verständnis, wie viel in dieses Produkt investiert wird und was es bedeutet, wenn man es einfach wegschmeißt
- Supermärkte können unästhetische oder abgelaufene Produkte nicht verkaufen und müssen diese entsorgen
Lebensmittelverschwendung Folgen
Die Folgen der Lebensmittelverschwendung sind weitreichend. Die Welthungerhilfe schreibt: „Jedes Jahr werden rund 1,3 Milliarden Tonnen Essen weggeschmissen. Gleichzeitig hungern auf der Welt bis zu 811 Millionen Menschen. Das ist ein Skandal.“ (13.07.2021, Welthunderhilfe.de)
Natürlich ist es nicht die alleinige Schuld der Privathaushalte, sondern ein generelles Problem der Kommunikation und Politik. Obwohl die Ursachen und Folgen offensichtlich sind, wird uns nicht ausreichend klar gemacht, was es letztlich bedeutet, wenn wir Lebensmittel wegschmeißen. Auf der anderen Seite werden wir zusätzlich zum ausufernden Konsum angeregt. Durch Werbung und Angebote wird uns suggeriert, dass wir mehr Produkte als nötig kaufen sollen.
Folgen – Beispiele
- Hunger in ärmeren Ländern
- Ausbeutung der Bauer*innen und Landwirt*innen, die ihre Produkte für einen Hungerlohn verkaufen müssen, um mit Discountern konkurrieren zu können
- Der Klimawandel
Grund dafür ist unter anderem unser hoher Fleisch-Konsum. Die Fleischproduktion ist neben der Fast-Fashion Industrie der größte CO2 Produzent der Welt. Eine Folge dessen: der Klimawandel. Anstatt Soja zum eigenen Verzehr anzubauen, verfüttern wir Soja an Tiere in Massentierhaltungsanlagen, produzieren dabei Unmengen an CO2 – und essen schlussendlich die Tiere. Ein Schritt wäre es, den Fleischkonsum einzuschränken oder gar komplett damit aufzuhören. Es gäbe allerdings auch eine einfachere Alternative, die sich leider noch nicht durchgesetzt hat: Massentierhaltungsanlagen schließen und Bauer*innen und Landwirt*innen fair für ihre Arbeit entlohnen. Dann würden Lebensmittel wie Fleisch allerdings wesentlich mehr kosten – ein Preis, den die Bevölkerung meist nicht zahlen will.
Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Um der Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken, haben wir hier einige Tipps für dich zusammengestellt. Die Organisationen Welthungerhilfe, Brot für die Welt und Greenpeace setzen sich seit Jahren gegen Lebensmittelverschwendung ein, für weitere Informationen kannst du deren Websites besuchen. Außerdem findest du auch über Instagram und YouTube zahlreiche Informationen, wie du Lebensmittelverschwendung vorbeugen kannst.
Lebensmittelverschwendung vermeiden
Sag der Lebensmittelverschwendung den Kampf an! In diesem Abschnitt findest du unsere Tipps, wie du Lebensmittelverschwendung vermeiden kannst.
Dosen zur Aufbewahrung
Es ist so einfach wie es klingt. Packe deine Essensreste sorgfältig in Dosen* und bewahre sie im Kühlschrank auf. So hast du mehrere Tage etwas von deinem Essen.
Einwecken und Einkochen
Du hast eine große Packung Äpfel gekauft und sie bekommen langsam braune Stellen, du schaffst es aber einfach nicht sie rechtzeitig aufzuessen? Dann schnapp dir ein Brett, ein Messer, einen Topf und ein paar Behälter – und los geht’s: Ob du die Äpfel schälst oder nicht ist dir überlassen. Entferne aber auf jeden Fall das Kerngehäuse und schneide die Äpfel in kleine Stücke. Dann kommen sie zusammen mit etwas Wasser und wahlweise auch Nelken oder Zimt in den Topf. Dort lässt du die Apfel-Mischung 20 Minuten kochen. Danach können die Äpfel gleich in heißem Zustand püriert werden. Dann kannst du alles in die vorbereiteten Behälter füllen. Nachdem das Apfelmus abgekühlt ist, kannst du dieses in den Kühlschrank stellen. Das Ganze sollte innerhalb von 1-2 Wochen verzehrt werden. Suchst du nach einer längerfristigen Lösung, so erhitze Wasser in einem weiteren Topf, stelle Gläser hinein und lasse diese kurz köcheln (kleiner Tipp: Du kannst alte Gläser verwenden, z.B. von Tomatensaucen – einfach Etikett entfernen, abwaschen und fertig). Danach füllst du das noch heiße Apfelmus in die Gläser. Beachte hierbei nur, dass nichts am Rand hängen bleibt, denn das könnte anfangen zu schimmeln. Verschließe die Gläser direkt im noch erhitzten Zustand. So hast du das nächste halbe Jahr Zeit, dein selbstgemachtes Apfelmus zu genießen. Das kannst du mit allen Obstsorten machen und auch zum verschenken eignet es sich prima.
Eine „First-Eat“ – Kiste
Hierbei stellst du alle Lebensmittel, die schnell schlecht werden oder die du schon etwas länger im Kühlschrank hast in eine kleine Kiste. Diese stellst du direkt auf Augenhöhe in den Kühlschrank. Du wirst beim Öffnen immer sofort daran erinnert, die sich darin befindlichen Produkte zuerst zu essen. Dadurch landen weniger Lebensmittelabfälle in deinem Müll.
Das Haltbarkeitsdatum „ignorieren“
Das Datum auf den Lebensmitteln, welches deren Haltbarkeit anzeigen soll, kannst du ruhig ignorieren. Viele Produkte sind wesentlich länger haltbar, als auf der Verpackung angegeben. Prüfe die Lebensmittel lieber selbst, bevor du sie einfach wegschmeißt. Sieh sie dir genau an, rieche daran, probiere etwas davon – so kannst du einschätzen, ob sie schlecht geworden sind oder nicht.
Die richtige Lagerung
Viele Produkte werden gekauft und entweder im Kühlschrank oder in einer großen Kiste zusammen gelagert. Einige Lebensmittel vertragen dies aber nicht so gut und werden dadurch schnell schlecht. Äpfel sollten z.B. nicht neben anderem Obst oder Gemüse gelagert werden, da sie sonst braune Stellen bekommen. Himbeeren sollten aus ihrer Plastikverpackung rausgenommen, abgewaschen und in einer Dose gelagert werden. Möhren sollten in ein zur Hälfte mit Wasser gefülltes Glas in den Kühlschrank gestellt werden. So bleiben diese wochenlang frisch.
Einfrieren
Es lassen sich fast alle Lebensmittel problemlos einfrieren und so viel länger haltbar machen. Dein Zukunfts-Ich freut sich garantiert, wenn es von einem langen Tag erschöpft nach Hause kommt und nur noch die eingefrorene Mahlzeit aufwärmen muss, anstatt etwas neues zu kochen. Ein Tipp hierbei: solltest du deine übrig gebliebenen Lebensmittel in einer Dose einfrieren, lasse den Deckel einen Spalt breit offen oder verschließe die Dose erst, wenn alles gefroren ist – die Flüssigkeit in deinem Essen dehnt sich aus und kann dafür sorgen, dass Gläser oder Dosen kaputt gehen.
In kleinen Intervallen einkaufen gehen
Natürlich erscheint es unkomplizierter, jederzeit viele Lebensmittel Zuhause zu haben und auf alles vorbereitet zu sein. Wenn du dann am Ende jedoch die Hälfte wegschmeißt, hat es sich nicht gelohnt, denn du hast schlussendlich nur unnötig Geld ausgegeben und Lebensmittel verschwendet. Schnapp dir in dem Fall lieber alle paar Tage deinen Einkaufskorb und kaufe die Sachen ein, auf die du gerade Lust hast und verarbeite diese so schnell wie möglich.
Produkte kurz vor dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums kaufen
Beim Einkauf ist es clever, immer nach Lebensmitteln zu gucken, die bald ablaufen und deshalb reduziert sind. Diese sind vor allem in der Kühltheke zu finden. So hast du die Möglichkeit, teilweise 20%, 30% oder sogar 50% zu sparen und so der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Außerdem sind in manchen Supermärkten, wie z.B. Aldi oder Lidl Samstagnachmittag Obst und Gemüse stark reduziert.**
Essensplan
Für Diejenigen, die nicht gerne spontan einkaufen gehen, ist die Erstellung eines Essensplans sinnvoll. Überlege dir z.B. am Sonntagabend, worauf du Lust hast und plane deine Woche. So kannst du Montag einkaufen gehen und hast die ganze Woche leckere Rezepte parat. Tipp hierbei: Bedenke, dass du am Ende der Woche Nahrungsmittel einplanst, die länger frisch bleiben. Du solltest also nicht zu Beginn der Woche Nudeln und zum Ende der Woche einen frischen Salat essen wollen. Für alle, die mal etwas anderes ausprobieren wollen, kann ich dieses Video von Youtuberin „Mirrelativegal“ empfehlen.
Freund*innen einladen und bekochen
Das kannst du natürlich jederzeit machen aber besonders lohnt es sich, wenn du noch viele Nahrungsmittel im Kühlschrank hast, die bald ablaufen. Vielleicht haben deine Freund*innen ja auch Lebensmittel, die das Haltbarkeitsdatum bald erreicht haben. So könnt ihr diese gemeinsam verbrauchen und etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun.
Nahrungsmittel-Boxen bestellen
An dieser Stelle empfehlen wir euch die Food-Boxen von etepetete. Diese sind nicht nur etwas für diejenigen unter euch, die ihre Ernährung aufbessern möchten, sondern für alle, die sich etwas Abwechslung und frische Produkte wünschen. Etepetete verkauft krummes Gemüse, dass es nicht in den Laden geschafft hat, weil es nicht „schön“ genug ist und somit selten gekauft wird. Du kannst zwischen drei Retter-Boxen, je nach Ernährungsweise und Personen im Haushalt, wählen und diese in verschiedenen Intervallen zu dir nach Hause liefern lassen.
App gegen Lebensmittelverschwendung
- Food Sharing: Du hast übrig gebliebene Lebensmittel und weißt nicht wohin damit? Auf jeden Fall NICHT in den Müll. Es gibt zahlreiche Guides, die dir verraten, wo du deine Lebensmittel hinbringen oder sogar abholen lassen kannst, um unnötige Lebensmittelabfälle zu vermeiden.
- TooGoodToGo: Eine großartige App, die der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt hat, ist TooGoodToGo. Dort kannst du dich kostenfrei registrieren. Anhand deines Standorts werden dir dort Unternehmen und Gastronomiebetriebe angezeigt, die übrig gebliebenes Essen abzugeben haben. Dazu zählen zahlreiche Bäcker, bekannte Supermärkte wie Rewe, Real und Denns Bio Markt sowie Nordsee, Obst- und Gemüseläden. Für wenig Geld erhältst du Lebensmittel wie Brot, Kuchen, Obst, Gemüse, Milchprodukte und sogar komplette Mahlzeiten. Bezahlen kannst du direkt über PayPal und innerhalb eines bestimmten Zeitfensters kannst du deine Lebensmittel ganz unkompliziert abholen.
Gegen Lebensmittelverschwendung
…kannst nicht nur du allein etwas tun. Sprich mit deiner Familie und deinen Freund*innen. Teile deine Rezeptideen mit deinen Mitmenschen und inspiriere sie zur Nutzung der vorgestellten Apps gegen Lebensmittelverschwendung. Nicht jede*r wird diese Tipps berücksichtigen und zu 100% umsetzen. Aber auch kleine Schritte können helfen, der Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken.
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**nicht in allen teilnehmendem Märkten.