Lernen lernen Definition
Als „Lernen lernen“ wird die Fähigkeit bezeichnet, anhand ausgewählter Lernstrategien und Lernmethoden immer wieder neues Wissen aufzunehmen. Dabei geht es auch darum Wege zu finden, die es Schüler*innen und Student*innen ermöglicht, sich Wissen anzueignen, sodass es im Langzeitgedächtnis gespeichert und gegebenenfalls auch transformiert werden kann.
Wie funktioniert Lernen in unserem Gehirn?
Sicherlich hast auch du dich schon einmal gefragt, wie Lernen eigentlich funktioniert und was dabei im Gehirn passiert. Hier die nüchterne, und doch faszinierende Antwort: Sensorische Informationen werden an den Nervenbahnen entlang übertragen – dies geschieht über die Synapsen. Nachdem die neuen Eindrücke im Kurzzeitgedächtnis zwischengespeichert werden, landen die gelernten Informationen über die neuronalen Pfade im Langzeitgedächtnis, wo sie mit bestehenden Erinnerungen abgeglichen und abgespeichert werden.
Je öfter bestimmte Nervenbahnen befahren werden – das heißt, je öfter wir eine bestimmte Erfahrung machen oder uns einem bestimmten Thema widmen, desto mehr prägt sich die entsprechende Information ein!
Hier ein kleines Beispiel: Da du den Weg zur Uni schon längst auswendig gelernt hast, musst du dich kaum noch auf diesen konzentrieren. Wenn du aber zum ersten Mal in New York unterwegs bist, kannst du den Autopiloten nicht einfach machen lassen, sondern musst die ganze Zeit aufmerksam sein, um zu deinem Ziel zu gelangen. Schließlich bestehen zur Kategorie New York noch keine neuronalen Pfade in deinem Gehirn.
Rechte vs. linke Gehirnhälfte
Wie du vermutlich schon weißt, arbeiten unsere Gehirnhälften auf unterschiedliche Art. Die linke Gehirnhälfte verarbeitet eher sprachliches, sie wird also mit logischen Prozessen in Verbindung gebracht. Die rechte Gehirnhälfte kümmert sich eher um bildliches, also kreative und schöpferische Dinge.
Wer effektiver lernen möchte, sollte somit Lernstrategien verwenden, die beide Gehirnhälften in den Lernprozess mit einbeziehen. Das gilt natürlich besonders für die Phase der Prüfungsvorbereitung.
Lernen lernen – alle Kanäle nutzen
Da du jetzt ungefähr weißt, wie dein Gehirn Informationen speichert, solltest du nun herausfinden, wie du dich zu ultimativen Leistungen beim Lernen bringst. Hier zunächst einmal ein kurzer Überblick über die unterschiedlichen Informationskanäle und ihrem Beitrag zu deinem Lernerfolg:
- Lesen: 10 %
- Beobachten/Sehen: 30 %
- Darüber reden: 70 %
- Selbst ausführen: 90 %
Es kommt aber natürlich auch darauf an, welche Art von Lerntyp du hauptsächlich bist. Vielleicht lernst du zum Beispiel lieber auditiv als visuell.
Generell gilt, dass der Erfolg beim Lernen dann am Größten ist, wenn möglichst viele unterschiedliche Aufnahmekanäle angesprochen werden.
Lernen lernen in Schule und Studium: effektive Methoden für bessere Ergebnisse
Einfach ohne Konzept drauflos zu lernen und die Hoffnung zu hegen, dass schon irgendwas dabei rumkommen wird, verspricht nicht gerade die größten Erfolgschancen. Die richtigen Lernmethoden und Lerntipps hingegen helfen dir nicht nur beim Zeitmanagement, sondern sorgen auch dafür, dass du das Erlernte längerfristig verinnerlichst und abrufen kannst. Die folgenden Lerntipps und -Methoden haben sich hierbei als sehr hilfreich erwiesen:
- Eine gute Basis schaffen
- Ausreichend Schlaf
- Viel Bewegung
- Gesunde Ernährung
- Ansprechende Lernumgebung gestalten
- Zeitmanagement optimieren
- Ablenkungen eliminieren
- Lernstoff visualisieren
- Bilder
- Grafiken
- Karteikarten
- Mindmaps
- Eine Lerngruppe finden
- Lern-Apps verwenden
- Eselsbrücken und Akronyme nutzen
- Lernstoff anwenden
- Zusammenfassung schreiben
- Vortrag halten
- Altklausuren lösen
Lerntipp 1: Eine gute Basis schaffen
Wer sich viel einprägen will, der sollte die besten Rahmenbedingungen hierfür schaffen.
Gönne dir immer ausreichend Schlaf. Denn wer die ganze Nacht und auf den letzten Drücker mit fünf Liter „Monster Energy“ versucht, den Lernstoff in seinen Kopf zu hämmern, wird kaum weiterkommen. Finde stattdessen heraus, in welchen Phasen des Tages du am produktivsten bist und nutze diese Erkenntnisse ganz bewusst.
Sorge außerdem für eine gesunde Ernährung mit vielen Brainfoods und bewege dich ausreichend an der frischen Luft.
Lerntipp 2: Ansprechende Lernumgebung gestalten
Schaffe einen Platz, den du ausschließlich nutzt, um dich zu fokussieren und zu konzentrieren. Gestalte diesen Platz nach deinen Wünschen und Bedürfnissen. Deine Lernstrategien können noch so gut sein, aber wenn du dich in deiner Lernumgebung nicht wohl fühlst, bleibst du unter deinem Potenzial. Inspirationen dazu, wie du deinen Schreibtisch gestalten kannst findest du hier.
Vielleicht kann dir Lofi-Musik beim Lernen helfen – von textgebundener Musik zum Lernen würden wir dir eher abraten. Ansonsten findest du auch zahlreiche Lern-Playlists auf Spotify.
Lerntipp 3: Zeitmanagement optimieren
Nimm dir genug Zeit um zu lernen und erstelle dir einen Lernplan, der realistisch und machbar ist. So bekommst du einen Überblick darüber, was alles ansteht. Vergiss nicht, Pausen einzuplanen. Als Orientierung kannst du etwa die Pomodoro Technik beim Lernen anwenden.
Lerntipp 4: Ablenkungen eliminieren
Während du dich konzentrierst, solltest du auf keinen Fall abgelenkt werden. Netflix, WhatsApp, Instagram und Co. sollten während des Lernens stumm sein.
Lerntipp 5: Lernstoff visualisieren
Bilder, Grafiken, Karteikarten und Mindmaps sorgen dafür, dass auch deine rechte Gehirnhälfte am Lernprozess beteiligt wird und dir beste Ergebnisse liefert. Mindmaps tragen alles wichtige zu einem Begriff zusammen. Bilder und Grafiken machen Zusammenhänge bewusst und mit Karteikarten kannst du Vokabeln, Begriffsdefinitionen oder Formeln super easy veranschaulichen.
Lerntipp 6: Eine geeignete Lerngruppe finden
Der Austausch mit anderen kann dir in der Prüfungsvorbereitung zeigen, wo eventuell noch unentdeckte Wissenslücken bestehen. Deine Lerngruppe besteht nur aus Chillern? Zeit, die Fronten zu wechseln!
Vielleicht musst du deinen entspannten Freund*innen auch nur einen kleinen Schubser in die richtige Richtung geben: Sprecht vorher ab, was ihr beim nächsten Treffen besprechen und abarbeiten wollt. So habt ihr ein klares Ziel vor Augen und Jede*r kann sich darauf vorbereiten.
Lerntipp 7: Lern-Apps verwenden
Lern-Apps, wie beispielsweise StudySmarter, können deinen Lernerfolg um einiges steigern. Sie helfen dir dabei, deine Zeit erfolgreich zu managen und bieten viele Tools, um den Schul- oder Unistoff leichter auszuarbeiten und ihn sich einzuprägen.
Lerntipp 8: Merkhilfen nutzen
Wenn du dir bestimmte Zusammenhänge nur schwer merken kannst, versuch es doch mit Eselsbrücken, Akronymen oder verbinde die Inhalte mit etwas alltäglichem, um sie dir so leichter einprägen zu können.
Lerntipp 9: Wissen durch Übungen anwenden
„Spiele“ mit dem Wissen, das du erlernen sollst. Schreib eine Zusammenfassung, wiederhole das Gelernte in eigenen Worten oder halte einen fachlichen Vortrag für deine Familie oder Freund*innen. Nutze zudem immer die Möglichkeit, anhand von Altklausuren zu üben oder erstelle dir selbst Aufgaben.
Fazit: Mit den richtigen Lernmethoden zum Erfolg
Glücklicherweise gibt es viele effektive Lernmethoden, die deinem Gehirn auf die Sprünge helfen und das Beste für dich herausholen. Mit dem richtigen Zeitmanagement und unseren Lerntipps steht deinem Erfolg nichts mehr im Weg! Für noch mehr Tipps kannst du gerne auch unseren Artikel über Lernstrategien lesen.