Elternsprechtag Vorbereitung
Ein Elternsprechtag ist, anders als der Elternabend, eine Möglichkeit, ein Privatgespräch mit den Lehrerinnen und Lehrern deines Kindes zu führen. Vorrangig kannst du also das Gespräch vorbereiten.
Außerdem kannst du dich entscheiden, mit welchen Lehrerinnen und Lehrern du sprechen möchtest:
- Gibt es ein Fach, in dem dein Kind Probleme hat? Triff dich mit dem entsprechenden Lehrenden.
- Gibt es eine Lehrerin oder einen Lehrer, mit dem dein Kind nicht gut auskommt? Triff dich mit ihr/ihm und mach dir selbst ein Bild.
Daraus stellt die Schule dann deinen persönlichen Terminplan für den Elternsprechtag zusammen. Ansonsten:
- Wenn du nur zum Elternsprechtag gehst, weil du eingeladen wurdest, ist keine besondere Vorbereitung nötig. Gegebenenfalls kannst du dein Kind fragen, wo der Raum ist, in den du kommen sollst, damit du dich nicht in der Schule verläufst.
- Wenn du bestimmte Anliegen hast, die beim Elternsprechtag besprochen werden sollten, kannst du diese zusammentragen – mehr dazu im Abschnitt „Elternsprechtag Fragen“.
Elternsprechtag – was sagen
Der Elternsprechtag ist kein Date, es geht also nicht darum, ein möglichst angenehmes Gespräch am Laufen zu halten, sondern darum, wichtige Informationen einzuholen und auszutauschen.
Das heißt, dass du vorrangig Fachbezogenes sagen kannst. Dazu bieten sich folgende Informationen an:
- private Veränderungen, die das Verhalten des Kindes beeinflussen (Umzug, Trennung, Tod eines Haustieres, etc.)
- deine Wahrnehmung der schulischen Leistung deines Kindes
- die Intensität des Informationsflusses, den dein Kind und du pflegen
- Beobachtungen und Wahrnehmungen deines Kindes zur Schule
Abgesehen davon werden die Lehrenden, mit denen du das Gespräch führst, entweder Anliegen haben, auf die du reagieren kannst oder aber das Treffen wird frühzeitig beendet.
Elternsprechtag Gesprächsführung
Es liegt an sich nicht (nur) an dir, das Gespräch zu leiten. Während der Elternsprechtag eine Möglichkeit des Informationsaustausches ist, musst du nicht reden, um zu reden.
Du kannst einfach dein ernsthaftes Interesse bekunden und offene Fragen stellen. Der Rest kommt durch freundliches Miteinander und Smalltalk von allein.
Elternsprechtag Grundschule
Besonders in der Grundschule werden regelmäßig Elternsprechtage gehalten. Das liegt
- an dem Schulgesetz, das (in Niedersachsen) im § 55 besagt, dass die Schule einen Dialog mit den Erziehungsberechtigten einer Schülerin/eines Schülers führt und
- an der neuen Lebenssituation, in der sich das Kind befindet, die es sich lohnt, im Auge zu behalten.
Zur Schule zu gehen ist etwas anderes, als in den Kindergarten zu gehen: auf einmal werden Leistungen, Lernerfolge und gute Noten von Kindern erwartet. Einiges ändert sich mit der Einschulung. Um neben der Rückmeldung des Kindes selbst auch einen Einblick in das Zurechtkommen des Sprösslings in der Schule zu bekommen, bieten sich die Elternsprechtage an.
Elternsprechtag mit oder ohne Kind
Ob du dein Kind zum Elternsprechtag mitnimmst oder nicht, hängt vom Alter deines Kindes und deiner/der Präferenz der Schule ab. An sich kannst du dein Kind in den meisten Fällen mitnehmen. Dabei bedenken solltest du folgendes:
- Sollte dein Kind bei den Themen, die du besprechen möchtest/die besprochen werden, dabei sein?
- Hat dein Kind den Wunsch geäußert, beim Elternsprechtag dabei zu sein?
- Hat die Schule eine Angabe gemacht, ob dein Kind mitkommen soll oder nicht?
Elternsprechtag Fragen
Generell bietet es sich an, mit deinem Kind zu sprechen, bevor du zum Elternsprechtag gehst:
- Hat es Bedenken, die du ansprechen kannst?
- Gibt es Fragen, die es sich nicht traut, selbst zu stellen?
- Gibt es eine bestimmte Lehrerin/einen bestimmten Lehrer, mit dem du sprechen solltest? Und wenn ja: warum?
Danach kannst du selbst reflektieren:
- Was möchtest du über dein Kind und sein Verhalten in der Schule erfahren?
- Gibt es Problemfächer, bei denen du Hilfe erbitten möchtest? Welche? Was für Fördermaßnahmen oder andere Problemlösungen gibt es?
Schreib dir am besten auf, welche Anliegen und Fragen du hast, damit du sie im Moment auch parat hast.
Elternsprechtag Fragen an Lehrer
Lehrerinnen und Lehrer kannst du folgendes fragen, wenn sie von sich aus nicht allzu gesprächig sind:
Thema | Fragen |
Schulleistung |
|
Sozialverhalten |
|
Sonstiges |
|
Elternsprechtag Erfahrungen
Da ich selbst nur als Schülerin bei einem Elternsprechtag dabei war, habe ich meine Mutter befragt, wie sie die Veranstaltung wahrgenommen hat.
- Ihre und meine Einschätzung der Lehrerinnen und Lehrer deckten sich: Die guten Lehrer haben konstruktive Gespräche geführt, während die Lehrer, die ich nicht mochte, sich nicht vorbereitet hatten.
- Die Wahrnehmung der Eltern und die von Lehrerinnen und Lehrern können sich sehr unterscheiden, was ein und dasselbe Kind angeht: Während meine Mutter mich für schüchtern hielt, kannte meine Grundschullehrerin mich als draufgängerischen extrovertierten Knirps.
- Einsichten in das Verhalten und schulische Voranschreiten von Lehrerinnen und Lehrern sind bei einem eher verschlossenen Kind sehr hilfreich.
- Eine eigene Meinung zu den Lehrerinnen und Lehrern des Kindes hilft dabei, die Lust, bzw. Unlust des Kindes beim entsprechenden Fach zu lernen zu verstehen.
Elternsprechtag online
Durch die Pandemie, Bequemlichkeit oder anderen Gründen – es kann vorkommen, dass ein Elternsprechtag online stattfinden soll. Der Ablauf bleibt dabei der gleiche, abgesehen davon, dass du niemandem die Hand schütteln musst.
Sorge dafür, dass du eine ruhige Atmosphäre für das Gespräch schaffst und bereite dich ansonsten auf den Elternsprechtag vor, wie zuvor beschrieben.
Elternsprechtag Fazit
- In Vorbereitung auf den Elternsprechtag sollten Eltern mit ihren Kindern sprechen, um Themen, die angesprochen werden sollten, herauszufinden.
- Alle Fragen, die während eines Elternsprechtags besprochen werden, beziehen sich auf die schulische sowie generelle Situation des Kindes und das (Sozial-)Verhalten dieses.
- Ein Gespräch zwischen Lehrerinnen/Lehrern und Eltern am Elternsprechtag ist vorrangig zum Informationsaustausch nötig. Eine geplante Gesprächsführung ist von den Eltern nicht zwingend vorzubereiten.